Anlässlich unseres Jubiläums durfte unser Team Geld an eine karitative Organisation spenden. Dafür hat die RWB jedem Mitarbeitenden 100 € zur Verfügung gestellt. Neben der Heilpädagogischen Kindertagesstätte Alexandra haben die Mitarbeitenden der Rheinwohnungsbau auch die Altstadt-Armenküche e. V. mit einer Spende bedacht. Der Führungskreis der RWB spendete 600 € an die gemeinnützige Organisation.
Bereits im Jahr 2019 verbrachten Thomas Hummelsbeck, Geschäftsführer der RWB, Bernd Litges, Leiter Kundenvermietung, und Valbona Möhren, Leiterin Unternehmenskommunikation, einen Tag in der Armenküche und unterstützten die Ehrenamtlichen fleißig bei der Essenszubereitung und -ausgabe an die Bedürftigen. Zum Artikel
„Uns gefällt sowohl der Schwerpunkt der Organisation als auch das herzliche Team, das für ihre Arbeit brennt, sodass wir die Alstadt-Armenküche e. V. mit unserer Spende ein weiteres Mal unterstützen wollten.“, erklärt Valbona Möhren.
An einem sonnigen Vormittag besuchen wir die Räumlichkeiten der Armenküche, die genau am richtigen Ort stationiert ist, um zu helfen. Mitten in der Altstadt, genauer gesagt am Burgplatz, befinden sich hinter einer grünen Tür die spartanischen Räumlichkeiten der Armenküche. Mehrfach wurden der Armenküche schon größere Räumlichkeiten außerhalb des Stadtkerns angeboten, die aber den Sinn und Zweck der Organisation verfehlen würden.
„Denn man kann nur dort Hilfe leisten, wo auch Hilfe benötigt wird und das ist nun mal ganz zentral in der Düsseldorfer Altstadt, wo viele Obdachlose leben.“
Holger Kirchhöfer, Sozialarbeiter bei der Altstadt-Armenküche e. V.
Freundlich werden wir von Holger Kirchhöfer empfangen, der als Sozialarbeiter seit 21 Jahren bei der Armenküche arbeitet. Bevor wir uns an die Tische in der Gasse für ein Gespräch zurückziehen, zeigt er uns die Räumlichkeiten und stellt uns die ehrenamtlichen Teammitglieder in der Küche vor. Neben der „Großküche“ umfasst das Gebäude noch einen kleinen Essensraum, indem außerhalb von Corona 15 Gäste ein Mittagessen zu sich nehmen können, und ein kleines Büro, indem die persönlichen Beratungen stattfinden.
In der Küche arbeiten gerade drei Mitarbeiter, die voller Leidenschaft ihrer Tätigkeit nachgehen und in großen Servierschalen Nudeln, Eier und Soße für die nahende Essensausgabe vorbereiten. Bei einem Kaffee in der schmalen Gasse, wo derzeit die Essensausgabe „to go“ stattfindet, sprechen wir mit Holger Kirchhöfer über seinen Job und die Altstadt-Armenküche.
RWB: Herr Kirchhöfer, welchen Zweck erfüllt die Armenküche?
Holger Kirchhofer: In erster Linie die Essensausgabe an Bedürftige. Jeder, der ein warmes Essen braucht, kann zu uns kommen und dieses für eine Spende von 0,50 € bei uns bekommen. Des Weiteren führen wir auch Beratungen durch. Wir helfen bei der Suche nach einer Unterkunft für die Nacht, bei behördlichen Angelegenheiten, z. B. mit dem Sozialamt, Jobcenter oder der Staatsanwaltschaft und natürlich die Suchtberatung. Zusätzlich organisieren wir auch Beerdigungen für Obdachlose. Während der Pandemie haben wir auch Covid-Impfungen für Obdachlose vermittelt. Die Impfbereitschaft war sehr hoch.
RWB: Hat sich durch Corona etwas bei Ihnen verändert?
Holger Kirchhöfer: Ja, selbstverständlich. Zum einen dürfen unsere Gäste aufgrund der Pandemie nicht mehr die Räumlichkeiten betreten, sodass wir uns schnell ein anderes System überlegen mussten. Kurzerhand haben wir uns für die Essensausgabe „to go“ entschieden und dies in unserer Gasse umgesetzt. Des Weiteren haben viele Essensausgabestellen während Corona geschlossen, so dass wir mehr Zulauf haben. Derzeit haben wir 200 bis 250 Gäste pro Tag, vor Corona haben wir im Schnitt 90 Essen ausgegeben. Durch die Pandemie sind uns aber gleichzeitig natürlich viele ehrenamtliche Helfer*innen abgesprungen, da die meisten Ehrenamtler natürlich Rentner sind und diese zur Hochrisikogruppe gehören. Durch eine Spende der Aktion Mensch konnten wir Studentenjobs ausschreiben und haben dann mit den bestehenden Ehrenamtlern und den Festangestellten feste Gruppen gebildet, sodass immer nur dieselben Personen zusammengearbeitet haben. Zum Glück sind einige Ehrenamtler dann mehrmals die Woche gekommen und haben uns so ausgeholfen. Durch Corona waren wir aber auch das erste Mal auf finanzielle Hilfe der Stadt Düsseldorf angewiesen, obwohl wir ansonsten eine unabhängige Organisation sind, die gerne auch mal Kritik an den behördlichen Einrichtungen und dem System ausübt.
RWB: Wie lange gibt es ihre Organisation schon?
Holger Kirchhöfer: Die Armenküche gibt es bereits seit 29 Jahren in der Düsseldorfer Altstadt.
RWB: Wie finanzieren Sie sich?
Holger Kirchhöfer: Unsere Räumlichkeiten bekommen wir von der Stadt Düsseldorf gestellt. Alle anderen Kosten werden durch Spenden finanziert. Unser Vorstand ist Pater Wolfgang, durch den wir natürlich einen engen Kontakt zur Andreaskirchengemeinde haben. Von den Gemeindemitgliedern und über deren Kontakte bekommen wir viele unserer Spenden, aber es gibt natürlich auch Kleinspender, die regelmäßig oder zu besonderen Anlässen Geld an die Armenküche spenden.
RWB: Hatten Sie vor der Spende schon Berührungspunkte mit der RWB?
Holger Kirchhöfer: Zum einen war die Geschäftsführung der RWB bereits einmal bei uns zu Gast und hat unsere Ehrenamtlichen in der Küche unterstützt und zum anderen Leben einige unserer „Gäste“ in Sozialwohnungen der RWB. Hier haben wir noch nie Probleme gehabt. Die RWB zeigt sich immer sehr kulant und findet Lösungen oder vereinbart Ratenzahlungen bei Mietrückständen.
RWB: Was machen Sie mit unserer Spende?
Holger Kirchhöfer: Die Spende fließt in das tägliche Geschäft. Davon werden die laufenden Kosten für das Essen sowie die fünf festangestellten Teilzeitkräfte bezahlt.
RWB: Wie kann man Sie noch unterstützen?
Holger Kirchhöfer: Wir sind immer auf Geldspenden und freiwillige Helfer*innen angewiesen. Spenden kann jeder, der möchte auf das folgende Bankkonto:
Altstadt-Armenküche
IBAN: DE56 3005 0110 0014 0109 53
BIC: DUSSDEDDXXX
Kontonummer 140 109 53
BLZ 300 501 10
bei der Stadtsparkasse Düsseldorf
Nach einem informativen Gespräch verabschieden wir uns von Herrn Kirchhöfer, bevor um 12 Uhr die Essensausgabe startet und die kleine Gasse wieder zum Leben erweckt wird. Aber eines wissen wir genau, es wird nicht das letzte Mal sein, dass wir bei der Altstadt-Armenküche sind und diese unterstützen.