Heimat bedeutet teilen: Herzwerk – Aktiv gegen Armut im Alter

Eine weitere soziale Einrichtung, die wir im Rahmen unseres Jubiläums mit einer Spende bedacht haben, ist Herzwerk. Eine Einrichtung, die von der Schauspielerin Jenny Jürgens im Jahr 2009 gemeinsam mit dem DRK-Düsseldorf gegründet wurde und gegen Altersarmut und soziale Isolation ankämpft.

Gerade in Zeiten von Corona leben besonders ältere Menschen sehr isoliert und das Thema Einsamkeit bekommt noch mal einen größeren Stellenwert. Deshalb haben sich einige Mitarbeiterinnen der RWB Buchhaltung zusammengetan und ihren Betrag an Herzwerk – Aktiv gegen Armut im Alter – gespendet.

Denn bei der Initiative Herzwerk steht nicht nur die finanzielle Hilfe, sondern auch die soziale Integration im Vordergrund. Viele Senior*innen haben keinen familiären Background und vereinsamen im Alter. Hier setzt Herzwerk an und sorgt durch gemeinsame Aktivitäten, Zeitspenden und Patenschaften für soziale Kontakte und Unterstützung im Alltag.

An einem Montagmittag treffen wir uns mit Julia Moisel, pädagogische Mitarbeiterin in der Herzwerkstatt, und Jasmin Schürgers, Pressesprecherin des DRK-Düsseldorf und seit der ersten Stunde bei der Initiative Herzwerk mit dabei, in der Herzwerkstatt des DRK in Düsseldorf-Oberbilk.

Als wir die Herzwerkstatt betreten, fällt unser Augenmerk als erstes auf die zahlreichen Bilder an der Wand: die Ehrenamtler*innen von Herzwerk und damit auch das Herzstück der Initiative. Des Weiteren sehen wir zahlreiche Sachspenden in Form von Kleidungsstücken und Bildern. Frau Schürgers wirft sofort ein: „Wir freuen uns natürlich sehr über Sachspenden, jedoch sind die Räumlichkeiten der Herzwerkstatt hierfür eigentlich nicht ausgerichtet. Wir arbeiten gerade mit Hochdruck an einem Lagerort für unsere Sachspenden, damit der Raum nach den Einschränkungen durch das Coronavirus wieder für Veranstaltungen und Zusammenkünfte genutzt werden kann.“

   

 

 

 

 

 

Als wir uns in die kleine Besprechungsecke setzen, berichten uns die beiden Mitarbeiterinnen ausführlich über die Initiative, welche Anforderungen Bedürftige erfüllen müssen und wie man Herzwerk unterstützen kann.

 RWB: Welchen Zweck erfüllt Herzwerk?

Jasmin Schürgers: Herzwerk ist eine Initiative von Jenny Jürgens und dem Deutschen Roten Kreuz Düsseldorf und unterstützt Senior*innen, die unterhalb der Armutsgrenze leben.

RWB: Welche Leistungen bieten Sie in der Herzwerkstatt an?

Julia Moisel: Die Herzwerkstatt hat eine Fülle von Angeboten für Senior*innen. Neben finanzieller Hilfe bieten wir zum einen Zeitspenden und damit verbundenen Hausbesuche bei Senior*innen an. Es gibt eine Reihe von Patenschaften. Dies bedeutet, dass ein*e Ehrenamtler*in und ein*e Senior*in, die z. B. aufgrund von Interessen gut zueinander passen, eine feste Patenschaft bilden. Der/Die Ehrenamtler*in besucht den/die Senior*in dann in regelmäßigen Abständen zu Hause, macht Ausflüge mit ihm/ihr oder begleitet bei Arztbesuchen. Des Weiteren bieten wir auch eine Technikhilfe über unsere Ehrenamtler*innen an. Die Technikhilfe unterstütz die Senior*innen bei handwerklichen Arbeiten, wie z. B. dem Austausch einer defekten Glühbirne oder im Umgang mit dem Internet oder dem Smartphone. Außerhalb von Corona bieten wir in der Herzwerkstatt Bastelnachmittage, einen Frühstücks- und Mittagstisch, Seniorenreisen, Kleiderausgabe und unterschiedliche Thementage an. Derzeit geben wir Frühstückstüten heraus und bieten Einzeltermine für die Kleiderausgabe und vereinzelte Outdoorbeschäftigungen an.

RWB: Wie sieht die finanzielle Hilfe durch Herzwerk aus?

Jasmin Schürgers: Die Hilfe ist ganz vielfältig. Wir können die Reparatur oder die Neuanschaffung von z. B. Haushaltsgeräten oder Möbeln, neuer Kleidung, einer Reise oder auch einer Theaterkarte leisten.

RWB: Wann kann man sich bei Herzwerk melden?

Julia Moisel: Um von Herzwerk finanzielle und soziale Unterstützung zu bekommen, muss man die Kriterien eines Bedürftigen erfüllen und in Düsseldorf ansässig sein. Bedürftig ist man, wenn man entweder 75 Jahre oder älter, Grundsicherungsempfänger (mind. 60 Jahre) oder in mind. Pflegegrad 2 (mind. 60 Jahre) eingestuft ist.

RWB: Wie lange gibt es die Initiative schon?

Jasmin Schürgers: Herzwerk haben wir im Jahr 2009, also vor 12 Jahren gegründet. Im Jahr 2017 wurde dann die Herzwerkstatt eröffnet. Vorher waren wir mit einem kleinen Büroraum in das DRK-Seniorenzentrum Wersten integriert.

RWB: Wie finanzieren Sie sich?

Jasmin Schürgers: Herzwerk ist ausschließlich spendenfinanziert. Mit Hilfe des Herzwerk-Kuratoriums, das aus sieben bekannten Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft besteht, die Herzwerk unter anderem nach Außen repräsentiert und hervorragende Unterstützer und Multiplikatoren sind, gelingt es uns Spender zu gewinnen. Des Weiteren haben wir das Glück, in jedem Jahr eine großzügige Zuwendung der Paul & Mia Herzog Stiftung zu erhalten, mit der wir viele Seniorenwünsche erfüllen können.

RWB: Was machen Sie mit der Spende der Rheinwohnungsbau GmbH?

Jasmin Schürgers: Gerne nutzen wir Spenden für besondere Aktionen, wie Blumen zum Geburtstag der Senior*innen oder Weihnachtspräsente. Die Spende hilft uns aber auch dabei,  z. B. Personalkosten oder die Miete für die Herzwerkstatt aufzubringen.

RWB: Wie kann man Sie unterstützen?

Jasmin Schürgers: Am besten kann man uns mit Geldspenden oder als ehrenamtlicher Helfer unterstützen. Dabei können bestimmte persönliche Talente oder Fähigkeiten den Senior*innen zugutekommen. So bietet eine künstlerisch begabte ehrenamtliche Helferin zum Beispiel jetzt Malkurse im Volksgarten an.

Wenn Sie Herzwerk und bedürftige Senior*innen mit einer Geldspende unterstützen möchten, überweisen Sie Ihren Betrag auf das Herzwerk-Spendenkonto:

DRK-Kreisverband Düsseldorf e.V.

Stichwort:„Herzwerk“

Stadtsparkasse Düsseldorf

IBAN DE30 3005 0110 1005 4701 49

BIC DUSSDEDDXXX

Wenn Sie sich lieber ehramtlich betätigen wollen, wenden Sie sich an das Deutsche Rote Kreuz Düsseldorf, Servicestelle Ehrenamt, telefonisch unter 0211 2299-240 oder per E-Mail an ehrenamt@drk-duesseldorf.de.

Wir bedanken uns bei Jasmin Schürgers und Julia Moisel für das freundliche und informative Gespräch und wünschen Herzwerk für die Zukunft alles Gute.

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